Die 25+ schönsten Tiergedichte für Kinder
Der Schmetterling ist in die Rose verliebt
Der Schmetterling ist in die Rose verliebt,
Umflattert sie tausendmal,
Ihn selber aber goldig zart
Umflattert der liebende Sonnenstrahl.
Jedoch, in wen ist die Rose verliebt?
Das wüßt' ich gar so gern.
Ist es die singende Nachtigall?
Ist es der schweigende Abendstern?
Ich weiß nicht, in wen die Rose verliebt;
Ich aber lieb' euch all?
Rose, Schmetterling, Sonnenstrahl,
Abendstern und Nachtigall.
Heinrich Heine (1797-1856)
Das Kätzchen
Ein unerfahrnes Kätzchen sah
Zum ersten Mal den Mond
in vollem Lichte prangen,
Und sprach entzückt zum Grosspapa:
"Sieh an der Decke dort
den schönen Käse hangen.
Oh, hätten wir ihn doch!"
"Ei, lerne blöder Fant",
Versetzt der Grosspapa,
"fürs erste Mäuse fangen,
Die sind uns näher bei der Hand."
Gottlieb Konrad Pfeffel (1736-1809)
Kind und Katze
Wohl eigenen Gespielen hast du hier
Kind auserwählt in deinem Wiegenleben:
Die bunte Katze spielt mit deren Stäben
Alltäglich liegt ihr Tigerfell bei dir.
Schutzengel meines Kindes scheinst du mir,
In thierischer Gestalt ihm beigegeben,
Daß es erzittern nicht, noch möge beben
Vor dessen Glanz und dessen Strahlenzier.
Christian Wagner (1835-1918)
Der weise Schuhu
Der Schuhu hörte stets mit Ruh,
wenn zwei sich disputierten, zu.
Mal stritten sich der Storch und Rabe,
Was Gott der Herr zuerst erschaffen habe,
Ob erst den Vogel oder erst das Ei.
"Den Vogel!" - schrie der Storch
"Das ist doch klar wie Brei!"
Der Rabe krächzt: "Das Ei, wobei ich bleibe;
wer's nicht begreift, hat kein Gehirn im Leibe!"
Da fingen an zu quaken
Zwei Frösch in grünen Jacken.
Der eine quakt: "Der Storch hat recht!
"Der zweite quakt: "Der Rab hat recht!"
"Was?" schrien die beiden Disputaxe
"Was ist denn das für ein Gequakse?"
Der Streit erlosch.
Ein jeder nimmt sich einen Frosch,
Der schmeckt ihm gar nicht schlecht.
Ja, denkt der Schuhu, so bin ich!
Der Weise schweigt und räuspert sich!
Wilhelm Busch (1832-1908)
Heimatlose
Ich bin fast
Gestorben vor Schreck:
In dem Haus, wo ich zu Gast
War, im Versteck,
Bewegte sich,
Regte sich
Ploetzlich hinter einem Brett
In einem Kasten neben dem Klosett,
Ohne Beinchen,
Stumm, fremd und nett
Ein Meerschweinchen.
Sah mich bange an,
Sah mich lange an,
Sann wohl hin und sann her,
Wagte sich
Dann heran
Und fragte mich:
"Wo ist das Meer?"
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Das Huhn und der Karpfen
Auf einer Meierei
Da war einmal ein braves Huhn,
Das legte, wie die Hühner tun,
An jedem Tag ein Ei
Und kakelte,
Mirakelte,
Spektakelte,
Als ob's ein Wunder sei.
Es war ein Teich dabei,
Darin ein braver Karpfen saß
und stillvergnügt sein Futter fraß,
Der hörte das Geschrei:
Wie's kakelte,
Mirakelte,
Spektakelte,
Als ob's ein Wunder sei.
Da sprach der Karpfen: "Ei!
Alljährlich leg' ich ´ne Million
Und rühm' mich dess' mit keinem Ton;
Wenn ich um jedes Ei
So kakelte,
Mirakelte,
Spektakelte
Was gäb's für ein Geschrei.
Heinrich Seidel, 1842-1906
Die drei Spatzen
In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.
Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans.
Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und obendrüber, da schneit es, hu!
Sie rücken zusammen dicht an dicht,
so warm wie Hans hat's niemand nicht.
Sie hör'n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.
Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.
Christian Morgenstern (1871-1914)
Die Mitternachtsmaus
Wenn's mitternächtigt und nicht Mond
noch Stern das Himmelshaus bewohnt,
läuft zwölfmal durch das Himmelshaus
die Mitternachtsmaus.
Sie pfeift auf ihrem kleinen Maul,
Im Traume brüllt der Höllengaul
Doch ruhig läuft ihr Pensum aus
die Mitternachtsmaus.
Ihr Herr, der große weiße Geist,
ist nämlich solche Nacht verreist.
Wohl ihm! Es hütet ihm sein Haus
die Mitternachtsmaus.
Christian Morgenstern (1871-1914)
Die Eule und der Esel
Sieh! Seht mir doch das grobe Tier!
Was schleppt und keicht! Da lob ich mir
Doch meine klügre Art zu leben!
Esel
Möcht keinen Pfifferling drum geben!
Eule
Möchtst nicht? Das macht, du dummes Vieh,
Dein grobes Hirn empfand noch nie
Des edeln Müßigggangs Behagen;
Hast nichts gelernt als Säcke tragen,
Und weißt nur nicht, wie süß es tut,
Zu trinken kleiner Vögel Blut
Und sich mit ihrem Fleisch zu laben;
Hast kein Gehirn, nur Eselsgaben!
Esel
Weiß wohl; mag auch kein' andere haben;
Scheu aber auch das Tageslicht
Wie's hoch begabte Eulchen nicht;
Seh jedem frei ins Angesicht;
Werd nur belacht von Narren und von Knaben.
Des bin ich froh; und - schönen Dank
Für eure Gaben.
Joachim Heinrich Campe (1746 – 1818)
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